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Zweimal Top Ten bei der Sprint-WM

01. 03. 2020

Das „Wikingerschiff“ ist eines der Hot Spots des Eisschnelllaufens weltweit. Und wenn sich die Elite, wie jetzt bei der Kombi-WM (Sprint/Mehrkampf), am Mjösa-See trifft, herrscht ausgelassene Karnevalsstimmung auf den Rängen. Heia Norge – aber auch Germany Go. Ein Männer-Trio vertrat die deutschen Farben beim Vierstrecken-Event – und zwei Top 10-Plätze durch Joel Dufter (8.) und Nico Ihle (10.) können sich aus DESG-Sicht sehen lassen. ARD-Kommentator Ralf Schult beschrieb das als „guten Auftritt.“ Katja Franzen belegte in ihrer Comeback-Saison Rang 23 nach vier Strecken.

Nico Ihle beurteilte seine elfte Teilnahme an einer Sprint-Weltmeisterschaft eher zwiespältig. „Nur teils zufrieden“ war er in Hamar. „Mein Fokus lag eindeutig auf der Einzelstrecken-WM – und jetzt hat mir ein bisschen der Punch gefehlt.“ Vor allem der mäßige Angang über 500 Meter verhinderte bessere Platzierungen, beim zweiten „Tausender“ an Tag II legte der Chemnitzer die neuntbeste Zeit aufs Eis.

Für Joel Dufter (24) lief es schon beim Auftakt gut. Ein starker Katapult in den ersten Sprint – und später ein klasse 1000-m-Rennen. „Dann stand ich plötzlich auf dem Podest“, mit der zweibesten Zeit (1:08,65 Minuten) neben den beiden Japanern Shinhama (der spätere Champion) und Matsui. Auch auf die letzten 200 m konnte er die hohe Pace mitnehmen. Bundestrainer Erik Bouwman nannte das „fabelhaft“ – gegen die komplette Weltklasse. Und im zwischenzeitlichen Gesamt-Ranking an Position 7. Was war da noch möglich? „Rang 6“ sagte der Inzeller zurückblickend. „Doch auch mit dem achten Platz bin ich sehr zufrieden.“ Im zweiten Lauf über 1000 m spürte Joel auch den Kraftverlust. „Das war Kampf“ bis zum letzten Schlittschuhschritt. Für dieses Highspeed-Stakkato von vier harten Distanzen, „wo jeder Patzer bestraft wird“, da fehlen ihm nach eigener Aussage noch ein paar Körner – aber daraus könne man lernen.

Bouwman beschreibt die beiden Tempo-Tage in Norwegen als „überraschend gut“. Das gilt auch für das Sprint-Debüt von Hendrik Dombek (im Gesamtklassement auf Platz 19). „Natürlich hatte er die beiden schweren jüngsten Stürze in der Innenkurve noch im Kopf – aber selbst am niederländischen Superstar Kjeld Nuis „war er auf der Wechselgeraden noch dran.“ 35,01 Sekunden bedeuteten das am Ende. „Für ihn ist jedenfalls noch viel mehr möglich,“ glaubt der Bundestrainer. Seine beiden Top-Läufer seien über 500 m näher denn je an der Weltspitze, in Zahlen ausgedrückt: nur 5/10-Sekunden zurück. Bei Nico erkannte der Coach diesmal leichte Probleme in der Außenkurve. Zusammen mit Joel sei der nächste Schritt auf ein noch höheres Niveau aber sehr wohl realisierbar.

 

 

Bild zur Meldung: Startpower bei Joel und Dai Dai Ntab. Foto: Martin de Jong