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Letztes µ für das Thialf-Finale

05. 03. 2020

Schlussstrich, Showdown, Zahltag – und das nirgendwo anders als im Eldorado des Eisschnelllaufens. Im Thialf-Stadion von Heerenveen schließt sich am Wochenende der Vorhang hinter der Kufen-Saison 2019/2020. Natürlich mit der komplett versammelten Elite der Allerbesten – die Qualifikationshürden lagen sogar höher als bei der Weltmeisterschaft. Nur je ein Dutzend Athleten messen sich auf den Einzelstrecken bei Damen und Herren – im Massenstart dürfen je 18 die Ellbogen ausfahren.
 Fünf DESG-Sportler wollen das schnelle Eis und die bekannt überbordende Stimmung in Frieslands Eis-Metropole nochmals ausnutzen. Eine Frage wird sein, wer am Ende eines ellenlangen Winters noch ein paar µ (My) aus dem strapazierten Körper herausquetschen kann. Nico Ihle sieht es so: „Das Finale laufen zu dürfen und zu wissen, man ist einer der zwölf besten Schnellläufer der Saison, das stimmt mich sehr happy, darauf habe ich richtig Bock und möchte mich nochmals in guter Form präsentieren. “
Zusammen mit Sprint-Partner Joel Dufter startet der Chemnitzer über die 1000 m – die Lieblingsstrecke des sächsisch/bayerischen Duos. Patrick Beckert, auf dem WM-Podest in Salt Lake City (10 km) ist als Achter des long-distance-Rankings auf den 5000 m im Einsatz. Seine Einschätzung: „Die Saison ist immer komplett auf den Höhepunkt ausgerichtet. Das war die Einzelstecken-WM. Danach fällt natürlich viel Spannung ab. Diesen Samstag noch einmal 5 km und dann erstmal ein paar Wochen frei nehmen und meine WM-Medaille in Ruhe genießen.“ Felix Maly schob sich ins Massenstart-Feld. Mit 48 Jahren rauscht Claudia Pechstein an der Stätte unzähliger Erfolge auf eine Doublette zu: 3000 m Samstag, Massenstart einen Tag später.
57 Damen und 61 Herren haben ihre Meldungen für Thialf abgegeben. Außer einem weiteren bunten Fest in Oranje lockt der Mammon. In der Gesamtaddition werden bis Platz 10 Prämien ausgeschüttet. 15 000 US-Dollar für den/die eifrigsten Punkte-Hamsterer, 10 000 resp. $7000 bringen die weiteren Podiumsplätze. Für die Streckenwertung liegen je $1500 für das Gold-Podest bereit. Beim Eis-Hallali, wenn jeder Sieg mit doppelter Punktezahl honoriert wird, gibt es je 5000/3000/1800 US-Dollar zu gewinnen. Gemach, klingt lukrativ – ist aber im Vergleich zu zahlreichen Wintersport-Disziplinen, ob Biathlon, Skispringen, nordischer oder alpiner Skisport, vergleichsweise bescheiden. Skater gehören nicht zu den Großverdienern. In Thialf werden sie dennoch heroisch gefeiert – und auf dem Kufen-Schlitten verabschiedet.
 Ein Tag zum Verlieben zum Beispiel für einen wie Felix Maly, der schon bei der EM (Platz 17) die besondere Stimmung vor rund 8000 Zuschauern aufsaugte. 
„Ich konnte bei den hohen Geschwindigkeiten mitlaufen, was mir Selbstvertrauen gibt“, so der 25-Jährige auf seiner Homepage. „Jetzt müssen wir für die kommende Saison überlegen, wie ich da noch eine Schippe drauflegen kann.“ Das ist ein Ansatz. Das Ende des Winters wird für manche – nach kurzem – Break – nahtlos in die Vorbereitung auf die wichtige vorolympische Rallye übergehen.  

TV-Zeiten:

ZDF Samstag 16.10h - 16.20h und Sonntag 16.25h - 16.50h

 

Bild zur Meldung: Patrick: die letzten 5000 m, dann kurze Pause. Foto: Martin de Jong