Bannerbild | zur Startseite Bannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Leon Kaufmann-Ludwig schlägt eine neue Route ein

05. 06. 2020

Der deutsche Short Tracker Leon Kaufmann-Ludwig beendet mit sofortiger Wirkung seine sportliche Karriere, dies gab der Münchner auf seiner Instagram-Seite kurz vor seinem 24. Geburtstag bekannt.

Während der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang 2018 verletzte sich Kaufmann-Ludwig im Bundesleistungszentrum Kienbaum schwer am Knie. Die Diagnose: Riss des vorderen und hinteren Kreuzbands, sowie Abrisse an Außenband und zwei Sehnen.

Die Konsequenz: diverse Operationen und mindestens 16 Monate Pause. Damit war die Winter Olympiade für ihn nicht zu halten. Nach mehr als zwei Jahren Rehabilitationsphase kämpfte er sich in der vergangenen Saison zurück auf die kurze Bahn, startete im Weltcup, beim „Heimspiel“ in Dresden und dem Finale in Dordrecht. „Die Formel 1 des Eises“ wie er seine Sportart liebevoll nennt hat seiner physischen und psychischen Form einiges abverlangt. Deshalb zog Leon Kaufmann-Ludwig Bilanz und entschied sich in ständigem Austausch mit seinen Ärzten, zum Karriereende. „Ich musste im Laufe der Saison feststellen, dass der Zustand meines Knies zunehmend schlechter wurde und das Knie fast durchgehend schmerzte, sich regelmäßig entzündete und zum Teil stark anschwoll - obwohl ich aufgrund der Einschränkungen sowieso nur circa 60 Prozent des Trainingsvolumens absolvieren konnte“, so das Resümee von Leon. Denn: „ wie soll ich high performance Leistungen erbringen können, wenn mein Körper mir nicht erlaubt, high performance Training zu absolvieren?“

Sein Karriereende sieht er selbst aber nicht als „verlorenen Kampf, es ist nur eine andere Route als geplant“. Spricht von der letzten Saison eher in positiver Weise und will auch dieser „neuen Normalität“ etwas abgewinnen: „Und ich denke auch, dass die letzten Jahre Reha, die vielen Wochen Quälen und Durchbeißen, das Durchhaltevermögen und die Zielstrebigkeit, nicht umsonst waren. Ich konnte trotz der schlecht stehenden Vorzeichen und entgegen der Meinungen vieler Ärzte nach dieser schweren Verletzung zurückkommen und mir selbst beweisen, dass ich das Zeug dazu habe, dort oben mitzulaufen. Das kann mir niemand mehr nehmen“.

Sein Amt als Aktivensprecher behält er bei. Und will im Short Track noch manches bewirken.

 

 

Bild zur Meldung: Leon auf schnellem Eis - Tempi passati. Foto: Jonas Kaufmann-Ludwig