Finaler Tag der ISU World Junior Speed Skating Championships

12. 02. 2023

Deutscher Erfolg zum Abschluss 

 

Der letzte Tag der Nachwuchs-Weltmeisterschaft in Inzell sollte besonders spannende Wettkämpfe bieten, inklusive Team-Rennen und Massenstarts. Gerade für das deutsche Team sollte er ebenso noch eine besondere Überraschung bereithalten. Zum Beginn des Wettkampfs konzentrierten sich die Gedanken und Fragen jedoch zuerst auf den am Vortag schwer gestürzten Spanier Manuel Robla. Das Team um Hallenmanager Hubert Kreutz wurde permanent sehr gut vom Ärzteteam informiert. Er befinde sich derzeit im Krankenhaus und muss aufgrund eines Beinbruchs operiert werden. Weitere Verletzungen konnten glücklicherweise ausgeschlossen werden.

 

Erneut Sprints zum Auftakt 

 

Die erste Disziplin des Tages stellte der Team-Sprint der Damen dar. In diesem gingen Sofie Adeberg, Melissa Schäfer und Josephine Schlörb an den Start. Vor dem Hintergrund einer sehr starken internationalen Konkurrenz schlugen sich die jungen Damen wacker und erreichten den fünften Rang. Die an diesem Wochenende überragenden Niederländerinnen konnten ihre Form auch in diesem Wettkampf bestätigen und holten mit großem Abstand den Sieg vor Kasachstan und Italien.

 

Bei den Herren wurde Team-Deutschland Lennart Grabe, Felix Motschmann und Finn Sonnekalb vertreten. Die drei Herren liefen in dieser Konstellation zum ersten Mal. Die Abstimmung passte daher in einigen Punkten noch nicht gänzlich. Dennoch lieferten sie ein ordentliches Rennen und liefen auf Platz neun. Im internationalen Feld waren die US-Amerikaner wieder allen entwachsen. Gerade Schlussläufer Jordan Stolz, der bereits die Vortage dominierte, lieferte erneut eine herausragende Leistung. Sie gewannen vor den Niederlanden und Korea.

Dramatische Team-Verfolgung mit bronzenem Ausgang für Deutschland 

 

Bei der Team-Verfolgung der Damen gingen Josephine Schlörb und Melissa Schäfer erneut an den Start, ergänzt durch Maira Jasch. Mit einem starken Start und einem ebenso spektakulären Finish schafften sie den aktuellen deutschen Rekord der Juniorinnen mit 3:12.68 min zu unterbieten. Noch während des finalen Rennens zwischen Korea und den Niederlanden sah es so aus, als ob das deutsche Team das Podest damit um Haaresbreite verpasst. Durch den Sturz einer Japanerin in der drittletzten Runde hieß es zum Schluss doch Bronze für Team Deutschland! Die japanische Athletin wurde vor Ort erstklassig durch das erprobte Team der Max-Aicher-Arena versorgt und befindet sich nun im Krankenhaus für abschließende Untersuchungen. Wir wünschen ihr gute Besserung.

 

Dennoch sollte die starke Leistung der jungen deutschen Damen nicht geschmälert werden, die in ihrem Rennen lange den Ton angaben und sich das Podest bei der Heim-WM verdient haben.

 

In der Team-Verfolgung der Herren wirkten Gabriel Groß, Finn Sonnekalb und Dominik Mayrhofer bereits sehr gut eingespielt. Sie kamen schnell in ihren Rhythmus und liefen lange auf Kopfhöhe mit dem starken italienischen Team. Zum Schluss verloren sie auf diese minimal Zeit und belegten am Ende den achten Rang. Ein spektakuläres Rennen lieferten sich Team Niederlande und USA. Zum Schluss hatte Oranje die Nase vorn und sicherte sich den ersten Rang. Nach einem ebenfalls starken Rennen von Norwegen und Japan wurden die Amerikaner noch auf den vierten Platz verdrängt und gingen zum ersten Mal an diesem Wochenende leer aus.

 

Massenstarts zum Finale

 

Im vorletzten Rennen der WM gingen die Juniorinnen zum Massenstart aufs Eis. Julia Geutner und Maira Jasch, die beide am Vortag das Ticket für das Finale buchen konnten, waren für das deutsche Team mit von der Partie. Nach einem verhaltenen Start ging es erst kurz vor dem ersten Sprint richtig zur Sache. Das Feld lockerte sich im Anschluss etwas auf. Maira Jasch versuchte drei Runden vor Schluss eine Attacke zu setzen und verdiente sich damit einen Sprintpunkt. Auf der Zielgeraden machten Angel Daleman (NED), Chloé Hoogendoorn (NED) und Yuna Jeong (KOR) die Plätze unter sich aus. Julia Geutner und Maira Jasch kamen direkt hintereinander ins Ziel und liefen somit mit Platz neun und zehn in die Top-Ten.

 

Das letzte Rennen des Wochenendes, der Massenstart der Herren, hatte mit Gabriel Groß ebenfalls eine deutsche Beteiligung. Dieser hatte sich einiges vorgenommen und setzte kurz nach Rennauftakt eine starke Attacke. Diese zog das Feld bereits früh stark auseinander. Hinter Gabriel Groß und einem Begleiter bildete sich eine zweite Ausreißergruppe aus dem Tschechen Lukáš Steklý und dem Kanadier Daniel Hall. Beide liefen das Rennen an der Spitze bis zum Schluss und belegten Platz eins und zwei. In der vorletzten Runde wurde Groß doch noch vom Hauptfeld geschluckt. Aufgrund seiner überragenden Sprintleistung belegte er dennoch Rang fünf zum Schluss und sorgte damit für ein weiteres Ausrufezeichen. Bronze ging an den erneut starken Amerikaner Jordan Stolz.

 

"Für die Juniorinnen und Junioren sind die Ergebnisse und vor allem der Podestplatz Motivation pur", meint die Sportdirektorin der DESG, Nadine Seidenglanz. "Eine Medaille vor heimischem Publikum ist immer etwas ganz Besonderes. Da die Team-Verfolgung auch im Seniorenbereich mit Hinblick auf Mailand 2026 stark im Fokus unserer angestrebten Entwicklung steht, freut uns das Ergebnis umso mehr."

 

Damit geht die Weltmeisterschaft nach drei ereignisreichen Tagen in Inzell zu Ende. Wir wünschen allen Teams einen guten Heimweg und erfolgreichen Saisonabschluss.

 

Bild zur Meldung: Finaler Tag der ISU World Junior Speed Skating Championships