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Zeit für den Abschied von der Eisschnelllauf-Bühne

24. 02. 2023

Nico Ihle beendet seine Karriere

Einer der größten und bekanntesten Eissportler Deutschlands beendet offiziell seine Karriere. Diese Entscheidung fällte Nico Ihle in der vergangenen Woche endgültig. Obwohl er mit 37 Jahren bereits zur älteren Garde des Spitzensports gehörte, kam die spontane Bekanntgabe doch für viele überraschend. Nun zieht der Sachse einen Schlussstrich unter seine lange und erfolgreiche Karriere. „Das Ziel war eigentlich, nach Olympia 2022 aufzuhören. Mir hat dann ein richtiger Abschluss gefehlt, deshalb wollte ich dieses Jahr noch dranhängen.“

Abschied auf der Heimbahn

Am Wochenende vom 18. und 19. Januar wurde in Chemnitz, der Heimatstadt von Nico Ihle, der vorletzte Deutschland-Cup der Saison ausgetragen. Diese Kulisse wollte er für seinen letzten Wettkampf nutzen, um noch einmal vor Familie, Freunden, Fans und ehemaligen Wegbegleitern, wie seinem langjährigen Trainer Klaus Ebert, aufzulaufen. „Ich bin froh darüber, meinen Abschied auf dem Chemnitzer Eis gegeben zu haben“, meint der Sprintspezialist. Er ist einer der bekanntesten Sportler seiner Heimatstadt und wurde bereits zweimal als Sportler des Jahres der Stadt Chemnitz ausgezeichnet.

Rückblick auf eine lange Karriere

Bereits in der Saison 2005/06 gab Nico Ihle sein Weltcupdebüt. Dabei war eine solche Karriere für ihn keineswegs das auserkorene Ziel in der Jugend. „Der Gedanke an eine Karriere im Sport war anfänglich gar nicht da. Aufgrund meiner Entwicklung im Jugendbereich kam der Verband schließlich auf mich zu.“ Alles andere ist Geschichte.

Nachdem der weitere Weg für den aufstrebenden Athleten klar war, wanderten die ersten Gedanken auch in die Richtung einer Teilnahme am größten Wintersport-Event der Welt. „Am Ende war es natürlich das Ziel, an der Winterolympiade teilzunehmen. Bereits 2002 durften wir im Rahmen des Olympic Youth Camp mit nach Salt Lake City reisen und die Wettkämpfe anschauen. Das hat mich definitiv getriggert.“

Viele Jahre in der Weltspitze

Nunmehr kann Nico Ihle auf drei Teilnahmen an Olympia zurückblicken. In Sotschi verpasste er 2014 denkbar knapp eine Medaille über die 1.000 Meter und wurde Vierter. Bei der Weltmeisterschaft in Gangneung 2017 gewann er schließlich die Silbermedaille über 500 Meter, was den Höhepunkt seiner Karriere markierte.

„Die WM-Medaille war ein sehr wichtiger Meilenstein. Neben den Olympischen Spielen ist es der größte Wettkampf im Eisschnelllauf.“ Vor Nico Ihle gab es zudem im Männerbereich noch nie einen derartigen Erfolg auf den Sprintdistanzen, was die harte Arbeit, die der Chemnitzer über viele Jahre geleistet hat, noch deutlicher erkennen lässt. „Neben diesem Erfolg steht für mich der Weltcupsieg in Berlin ganz oben auf der Liste. Es ist immer etwas Besonderes, im eigenen Land auf dem Podium zu stehen.“

Zeit für neue Pläne

Nach dem Abschied vom Spitzensport steht nun die Frage im Raum: Was kommt danach? Für den Familienmenschen Nico Ihle ist klar: „Ich freue mich, meinem Körper erstmal Ruhe zu gönnen und mich auf meine Familie konzentrieren zu können. In den letzten Jahren bin ich durch den Leistungssport viel unterwegs gewesen, deshalb ist das für mich das Wichtigste.“

Alles Weitere lässt er offen. Bis zum Sommer ist er noch in der Sportfördergruppe der Bundeswehr, danach möchte er eigenen Plänen nachgehen. Bezüglich seiner weiteren sportlichen Verbundenheit meint der Sachse: „Sport werde ich auch weiterhin treiben, da es einfach ein wichtiger Teil meines Lebens ist, natürlich auch aus gesundheitlichen Gründen.“

Wir bedanken uns bei Nico für die vielen spannenden Wettkampfjahre und wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute.

 

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