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Der Sprung zu den Senioren - Ein Artikel der Athletenvertretung (Eisschnelllaufen)

03. 12. 2024

Der Übergang von den Junioren zu den Senioren im Eisschnelllauf ist eine Herausforderung für sich. Als Athletenvertretung unseres Verbandes liegt es uns besonders am Herzen, die unterschiedlichen Wege und Herausforderungen aufzuzeigen, denen sich junge Eisschnellläuferinnen und Eisschnellläufer beim Übergang von den Junioren zu den Senioren stellen müssen. Es ist ein Schritt, der für viele nicht nur sportliche, sondern auch persönliche Veränderungen mit sich bringt.

 

Der Druck nach dem Aufstieg ist groß und nicht jede Athletin und jeder Athlet schafft es, direkt bei den Senioren durchzustarten. Viele brauchen Zeit, um sich an das neue Niveau, die Trainingsintensität und die veränderten Lebensumstände zu gewöhnen. Eine Seniorin, die am vergangenen Wochenende ihr Debüt bei den Weltcups gegeben hat, sticht hierbei besonders hervor: Maira Jasch.

 

Neue Perspektiven – Sportlich und persönlich

 

Der Übergang in den Seniorenbereich ist für viele junge Athleten und Athletinnen ein Wendepunkt. Plötzlich stehen sie vor einem Wettkampfsystem, das keine Altersklassen Begrenzung mehr hat: härtere Konkurrenz, anspruchsvollere Qualifikationskriterien. Dazu kommt eine grundlegende Veränderung im Alltag: Mit dem Schulabschluss endet oft die Zeit, in der Sport und Bildung miteinander vereinbart werden mussten. Als Senioren entscheiden sich die meisten (wenn sie in ihrem letzten Juniorenjahr einen Perspektivkader-Status erlaufen konnten, was an sich schon eine besondere Leistung bedarf) für eine Förderstelle und ein Leben als Profi. 

Auch wenn seit dieser Saison durch die zentrale Lehrgangsschiene ein Wechsel an die BSP Berlin und Erfurt nicht mehr verpflichtend ist, hat Maria Jasch den Sprung in die Großstadt gewagt. 

 

Für Maira bedeutete dies, ihre Heimat in Inzell zu verlassen und nach Berlin zu ziehen – ein Schritt, der sie als 19-Jährige aus ihrem vertrauten Umfeld, herauskatapultierte. „Der Umzug von einem kleinen Dorf in die Stadt war eine große Umstellung, aber die Trainingsgruppe und das Training haben mir sehr geholfen“, berichtet sie.

Auf dem Weg zu den Spitzenplätzen

 

Für Maira verlief der Einstieg in den Seniorenbereich außergewöhnlich erfolgreich. Bereits in ihrem ersten Jahr konnte sie sich für die Weltcups qualifizieren und tritt dort gegen die besten Läuferinnen der Welt an. Dabei gelang es ihr beim zweiten Weltcup in Peking den zweiten Platz in der B-Gruppe zu belegen– eine starke Leistung.

Trotz ihrer herausragenden Platzierung spürt sie den Unterschied zwischen Junioren- und Seniorenwettkämpfen: „Bei den Junioren war ich immer vorne mit dabei. Jetzt muss ich mich daran gewöhnen, dass man nicht immer ganz vorne mitläuft.“ Diese Umstellung, so Maira, erfordert Geduld und eine gewisse mentale Stärke.

 

Inspiration durch Vorbilder

 

Einen besonderen Reiz, aber auch eine Herausforderung, sieht Maira in der Begegnung mit den großen Namen des Sports. „Früher habe ich zu Miho Takagi aufgeschaut, und jetzt laufe ich plötzlich gegen sie. Das ist super krass, aber auch eine richtig schöne Erfahrung.“ Der neue Status bringt neben dem Druck auch wertvolle neue Perspektiven und Motivationen mit sich.

Unterstützung & Teamgeist als Schlüssel

 

Ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Übergang ist die Unterstützung durch das Team. Maira hebt hervor, wie sehr ihr die Trainingskolleginnen und Trainingskollegen beim Einstieg in die Weltcups geholfen haben. Besonders stolz ist sie auf die Entwicklung des gesamten deutschen Teams: „Es ist super zu sehen, dass wir uns als Team weiterentwickeln und wieder in die Weltspitze vordringen. Es macht mich glücklich, Teil davon zu sein.“

 

Viele Wege zum Erfolg

 

Mairas Geschichte ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass der direkte Sprung in den Seniorenbereich möglich ist. Dennoch bleibt ihr Werdegang die Ausnahme. Der Weg zum Erfolg ist individuell, und es gibt nicht „den einen richtigen“ Pfad.

 

Als Athletenvertretung möchten wir nicht nur herausragende Leistungen wie die von Maira würdigen, sondern auch betonen, dass der Weg jedes einzelnen Athleten einzigartig ist. Es braucht Mut, Durchhaltevermögen und die richtige Unterstützung, um sich im Seniorenbereich zu etablieren. Gemeinsam möchten wir alle Athletinnen und Athleten auf diesem Weg begleiten und ihnen Mut machen, ihren Weg zu gehen!

 

Maira zeigt uns, was möglich ist – und wir sind stolz, ein Teil ihrer Reise zu sein.